Auch diese Nacht war wieder angenehm ruhig und das Hotelzimmer konnte dank der Klimaanlage gut tempereriert gehalten werden.
Da unser Flug erst um 17:50 Uhr vom neueren Flughafen Incheon ging, hatten wir noch viel Zeit. Bei dem Wetter und mit den großen Koffern im Schlepptau wollten wir nicht mehr viel machen und so blieben wir bis zum letztmöglichen Check Out um 11 Uhr im Hotel.
Um kurz vor 11 hatten wir dann auch die letzten Sachen wieder ordentlich im Koffer verstaut und das Handgepäck noch einmal auf Flugfähigkeit gecheckt. Der Hotelbetreiber half uns zum Glück wieder, die Koffer hinabzutragen und der Abschied aus der merkwürdigen Straße fiel uns kein bisschen schwer.
Inzwischen wussten wir auch, welcher U-Bahn Ausgang mit einer Rolltreppe versehen ist und so ging es gleich viel angenehmer hinab.
Wir kauften unsere Tickets und fuhren mit einmal umsteigen zum Flughafen. Zum Glück waren die U-Bahnen um diese Zeit nicht voll, sodass wir Sitzplätze bekamen. Denn selbst so ist es anstrengend, die Koffer ständig bei sich zu halten.
Am Flughafen stiegen wir dann fix aus und orientierten uns. Die Check in Counter von China Airline hatten wir zwar rasch entdeckt, aber es war noch viel zu früh, um die Koffer abzugeben. Außerdem erhielten wir wieder einmal eine E-Mail, dass sich unser Abflug verzögert… Dieses Mal um ca. 1 Stunde. Au man…
So suchten wir eine Sitzecke in der Nähe und warteten darauf, die Koffer abzugeben. Zwischenzeitlich machten wir noch einzeln Spaziergänge durch die riesengroße Terminalhalle, um die letzten Won in Essen und Trinken zu investieren.
Unterwegs begegneten wir auch einem Serviceroboter, der scheinbar Leuten auf dem Flughafen weiterhelfen soll. Gefühlt floh er aber vor uns und es war schwer ihn einzuholen. Wie man dann mit ihm kommunizieren soll war uns auch nicht klar und so machten wir zumindest ein paar Fotos von dem kleinen Kerl.

Endlich war es 14:30 Uhr und die Schalter öffneten. Vor uns war zwar schon eine kleine Schlange, aber dennoch ging alles recht fix und wir machten uns danach auch gleich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle.
Dieses Mal dauerte es etwas länger, aber da wir ja genug Zeit hatten, war das überhaupt kein Problem.
Nachdem wir wieder einmal problemlos durch die Sicherheitskontrolle gekommen sind (langsam wird es unheimlich), stöberten wir noch ein wenig durch den Flughafen. Uff, der ist mal riesengroß und hier gibt es jede Menge Läden und Restaurants. Da wir nicht wissen, wie das Essen im Flugzeug schmecken wird und es heute noch nicht so viel gab, nutzten wir die Gelegenheit noch fix.
Als wir uns dann auf den Weg zu unserem Gate machten, entdeckten wir noch einmal eine kleine Truppe verkleideter Menschen. Zu bestimmten Zeiten läuft im Sicherheitsbereich eine kleine Parade der Königsfamilie, um den Reisenden einen kleinen Einblick in die Kultur zu geben. Lustig! Außerdem kamen wir noch an „Baby Shark“ vorbei… Nachdem wir für einen der Master of Mystery Caches ein Rätsel mit vielen dieser Videos gesehen hatten und schon echt genervt waren, musste natürlich ein Foto her :-D.

Nun waren wir am Gate und die Wartezeit schon nicht mehr ganz so lang, ehe das Boarding begann.
Wir flogen zunächst etwas über 1,5 Stunden nach Peking. Auf diesem kurzen Flug waren sogar einige Plätze frei… Wie sehr wünsche ich mir das für den späteren langen Flug…
Aber jetzt waren wir erst einmal damit beschäftigt, aufgeregt zu sein, denn die verbleibenden 5 Stunden Aufenthalt, die wir (leider) in Peking haben, wollen wir gerne nutzen um aus dem Flughafen heraus zu gehen und einen weiteren Cache zu besuchen. Laut Internet gibt es nämlich die Möglichkeit, China bis zu 144 Stunden Visafrei zu besuchen. Hoffentlich klappt das!
Recht zügig setzten wir dann auch schon zur Landung an und es war ein schönes Gefühl, dass wir dieses Mal keinen Zeitdruck hatten.
Hier war es schon 20:30 Uhr und demnach nicht mehr viel los. Die Flughafenangestellten versuchten uns schnellstmöglich durchzuschleusen, um vermutlich bald Feierabend machen zu können. Wir brauchten jedoch länger, weil wir nicht wussten, ob wir uns wegen dem visafreien Verlassen irgendwo registrieren mussten. Während wir dabei waren, Arrival Cards auszufüllen, kam ein Mitarbeiter zu uns und meinte, wir bräuchten es nicht. Inzwischen waren wir fast alleine und er führte uns direkt zu den Grenzbeamten. Diesem erklärten wir unser Vorhaben und er war etwas irritiert. 5 Stunden mitten in der Nacht machten ihn stutzig und so rief er seinen Vorgesetzten. Dieser war scheinbar schon gefrustet, dass er noch einmal zum Schalter kommen musste und nachdem wir auch ihm unser Anliegen erklärten, teilte er uns durch eine Übersetzungs-App auf seinem Smartphone in Englisch mit „es ist nicht notwendig“. Wir versuchten es noch einmal zu erklären, aber der gute Mann hörte uns gar nicht zu. Na toll! Das war’s, denn eindringlicher werden haben wir uns in einem Land wie China dann wirklich nicht getraut. Wenn wir jetzt eine Hotelübernachtung gebucht hätten und unser Flug einen Tag später gegangen wäre, wäre es kein Problem gewesen… Hätten wir das vor dem Buchen gewusst, hätten wir das wahrscheinlich sogar gemacht, schließlich ist die chinesische Mauer von Peking auch nicht weit entfernt…
Stattdessen hatten wir nun 5 Stunden Zeit am Flughafen… Erst einmal mussten wir natürlich wieder durch die Sicherheitskontrolle und auch die Beamten hier waren wieder besonders freundlich. André durfte sogar alle Akkus aus der Kamera ausbauen und vorzeigen und die Leibesvisitation war auch sehr sehr gründlich.
Als wir dann endlich im „freien“ Sicherheitsbereich ankamen, checkten wir direkt, dass hier fast alles geschlossen ist. Lediglich 2 Duty Free Shops und ein Star Bucks hatten geöffnet. Getränke in kleinen Flaschen gab es leider nirgends. Beim Star Bucks hätten wir zumindest was nicht alkoholisches bekommen, aber die Schlange davor war so lang, dass eine Gruppe junger Spanier schon davor campierte. Na klasse!
Wir suchten weiter und weiter und entschieden uns irgendwann doch für Dosen aus dem Automaten. Tja, schade nur, dass diese nur mit chinesischem Bargeld, chinesischer App oder mit Gesichtserkennung bezahlt werden können. Wir hatten ja weder das eine noch das andere… So blieb nur noch ein kostenloser Trinkwasserspender mit pipiwarmen Leitungswasser aus sich schnell auflösendem Papier. Großes Kino! Meine Laune wurde immer besser und besser und so suchten wir irgendwann eine freie Bank und streckten uns dort aus. Hoffentlich können wir später trotzdem noch im Flugzeug schlafen.
Je länger wir warteten, desto voller wurde der Wartebereich und es war direkt klar, dass das Flugzeug sehr voll wird… die Hoffnung auf extra Platz durch freie Sitze hatte sich erledigt. Da es mitten in der Nacht war, waren die meisten einfach müde und schlecht gelaunt. Das einzig positive war, dass es nach 3 Wochen endlich wieder in die vertraute Heimat geht und mehr und mehr Mitreisende Deutsch sprechen… Wie lange haben wir diese Sprache nicht mehr gehört? Ab jetzt müssen wir wieder aufpassen was wir uns so erzählen :-D.
Endlich begann das Boarding und wir nahmen unsere Plätze im Flugzeug ein. Recht weit hinten, aber immerhin am Fenster ohne Sichteinschränkung durch die Tragflächen. Neben André saß noch ein anderer Mann, der aber auch sehr ruhig war.
Nachdem wir dann gestartet waren und es endlich den Service und damit nach 6 Stunden endlich was zu trinken gab, ging es mir schon deutlich besser und wir schafften es sogar beide, etwas zu schlafen.
Die Flugzeit verging damit überraschend gut und als wir dann nach etwas mehr als 9 Stunden zum Landeanflug ansetzten, war es draussen schon wieder hell.
Scheinbar hatten es alle eilig aus dem Flugzeug zu kommen, denn es ging überraschend schnell. Was war das schön, wieder in Deutschland zu sein… im Terminal die Schrift lesen und verstehen zu können und immer mehr Deutsche um uns herum.
Die Passkontrolle per Automat lief auch zügig ab und so standen wir bald am Kofferband. Klar, irgendwo musste ja noch ein Haken sein und so wurde direkt angezeigt, dass sich unser Gepäck verzögert. Wir warteten mehr als 30 Minuten und da wir so einen Durst hatten, kauften wir noch einmal eine sündhaft teure Flasche am Automaten. Jetzt war es auch egal…
Endlich kamen dann die Koffer und wir konnten den Sicherheitsbereich verlassen. Ein schönes Gefühl, nach mehr als 20 Stunden wieder in Freiheit zu sein. Das Wetter in Deutschland war ungewohnt frisch und wir freuten uns, dass meine Mutter uns wieder abholte.
Im Auto war die Fahrt zurück dann deutlich entspannter und wir konnten schon einiges erzählen.
Auch wenn wir am Ende froh waren, dass es wieder nach Hause ging, so hat uns der Urlaub in der fremden Kultur sehr gut gefallen! Klar, durch das Wetter war es sehr anstrengend, aber bereut haben wir es auf keinen Fall!
Jetzt bleibt es die nächsten Wochen spannend, ob es in diesem Jahr noch eine Flugreise gibt oder wir endlich mit unserem Wohnmobil durchstarten können.