Heute Morgen wachten wir schon mit dem Geräusch von Regen auf. Ein Blick auf’s Regenradar versprach nicht allzuviel.
Befragt man Google nach alternativen Möglichkeiten bei Regen in Kyoto, wird einem nicht viel geboten. Vor allem werden dennoch Outdoor Aktivitäten und Tempelbesuche vorgeschlagen.
Wir grübelte ein wenig und entschieden uns dann, am Ursprungsplan „Nara“ festzuhalten.
Als wir aus der Hoteltür kamen, waren wir ganz überrascht, wie wenig es regnete und schafften den Weg zur U-Bahn sogar gänzlich ohne Schirm.
Zunächst ging es mit der U Bahn und dann mit einem Regio Zug nach Nara. Die ganze Fahrt dauerte etwas über 1,5 Stunden.
Als wir in Nara ankamen, war von Regen Nichts zu sehen. Perfekt! Hoffentlich bleibt das heute so. Wir orientierten uns kurz im Bahnhof und nahmen dann den gelben Touri-Bus zum Narapark. Es ist zwar nicht wirklich weit, aber da wo wir die Laufkraft sparen können, nutzen wir die Chance inzwischen gerne. Es dauerte nicht lange und wir sahen schon die ersten Rehe am Straßenrand bzw auf der Straße und überall stehen etliche Reh-Warnhinweise. Wir fuhren aber noch ein Stück weiter bis zum Haupteingang zum Todai-ji Tempel

Aber natürlich mussten auch wir erst einmal bei den wirklich vielen Rehen stehen bleiben. Puh, die stinken ganz schön und kennen keine wirkliche Scheu. Überall gibt’s Stände mit Rehfutter. Das sieht aus wie runde Kekse… Jedenfalls fahren die Rehe voll drauf ab und sobald man eine Packung in der Hand hält, wird man regelrecht belagert. Wir verzichteten auf das Füttern und schauten uns lieber an, wie sich andere vor den vielen Rehen dann erschreckten.

An einem kleinen Laden lag ein Reh völlig tiefenentspannt direkt vor der Eingangstür. Kein Wunder, denn der Besitzer hat extra Wasser für die Rehe aufgestellt. Nachdem wir dann auch einige Fotos mit den Rehen gemacht hatten und sie gestreichelt haben, machten wir uns auf den Weg zum Tempel. Immer wieder mussten wir den Hinterlassenschaften ausweichen, obwohl permanent Mitarbeiter dabei waren, alles aufzufegen.
Nachdem wir dann durch das große Tor gegangen sind, kamen wir dem Tempel immer näher. Natürlich mussten wir zunächst Eintritt zahlen (600 Yen/ ca. 4€).

Danach durften wir dann in den Tempel hinein und einen großen (ca. 15 Meter hohen) Buddha aus Bronze bestaunen. Der Tempel war ursprünglich einmal deutlich größer und zählte zu den größten Holzbauten in ganz Japan. Da er mehreren Feuern zum Opfer gefallen ist, wurde die Größe inzwischen an den großen Buddha angepasst und entspricht nur noch ca. 1/3 der ursprünglichen Größe.

Im Inneren gibt es mehrere Stützpfeiler. Einer von ihnen hat ein Loch, welches so groß sein soll, wie ein Nasenloch des Buddhas. Wer sich hindurch zwängen kann, soll im nächsten Leben Erleuchtung erfahren. Wir probierten es lieber nicht aus, denn das Loch ist schon ziemlich klein und sich vor all den anderen Menschen zum Affen machen, wollten wir dann doch nicht :-D.
Im Anschluss an unseren Besuch im Tempel sind wir dann durch die Souvenirläden gebummelt. Hier gibt’s viele süße Reh-Anhänger und -Kuscheltiere. Endlich haben wir auch den passenden Japan Magneten gefunden.
Ansonsten gibt’s hier – wie überall – jede Menge Fressbuden… Von Waffeln mit Käse über Matcha-Softeis hinzu gebratenem Fleisch und Crepes mit Eis.

Eigentlich kann man hier im Nara Park noch mindestens einen großen Tempel und einen sehenswerten Schrein besuchen, aber wir geben ehrlich zu, dass wir uns daran allmählich satt gesehen haben. Zudem brennt die Sonne trotz des angekündigten Regens gut vom Himmel und so bummeln wir entspannt zum Bahnhof zurück.
So entkamen wir auch der Haupt-Rückreise-Welle und hatten eine entspannte Zugfahrt. Denn auch in Nara war es wieder ziemlich voll. Zum Glück verläuft es sich im Park, aber am Tempel sammelten sich wieder einmal ganze Schulklassen…
Zurück in Kyoto bummelten wir auf dem Weg zum Abendessen noch durch ein großes Einkaufszentrum. Auch hier gibt’s wieder einen riesen Bereich mit Greifautomaten und sämtlichen anderen Spielautomaten. Unter anderem einem, bei dem man mit Holzklöppeln auf eine Trommel haut. Au man, was für ein Krach mit der ganzen Musik der anderen Automaten. Irgendwie abschreckend, aber doch auch faszinierend.
Anschließend kamen wir sogar trockenen Fußes zurück zum Hotel. Von wegen heute soll es regnen…
In unserer Einkaufs/Fahrradstraße war nach Ladenschluss auch nicht mehr ganz so viel los und so war die Gefahr überfahren zu werden deutlich geringer :-D.