Heute Nacht wurde ich leider von einer Mücke gestochen und geärgert. Das kommt davon, wenn man nicht überall und immer artig die Fliegengitter zu macht. Ansonsten haben wir aber sehr ruhig und angenehm geschlafen. Der Wecker irritierte ein wenig, denn durch die vielen Bäume wirkte es noch viel dunkler. Immerhin wurde es dafür dann aber im Auto nicht ganz so schnell warm…
Wir frühstückten in Ruhe und entleerten unsere Tanks, ehe wir an der Rezeption auscheckten und die Rechnung von fast 40 € beglichen. Für eine Nacht ohne Strom schon ganz schön happig.. Wenigstens standen wir hier sicher, was den Preis wieder ein wenig erträglicher machte…
Nun galt es mal wieder Strecke machen… Unser heutiges Ziel war nämlich Monaco und das sind ungefähr 3,5 Stunden Fahrt. Bis zur Küste ging es über gute Autobahnen noch recht fix und wir machten nur eine schnelle Pause für ein neues Bundesland ;-).

Auch an der Küste entlang führte uns der Weg glücklicherweise über eine Autobahn. Nervig waren nur einige einspurige Baustellen, an denen es sich immer mal wieder staute… Dafür hatten wir aber oft einen schönen Blick auf`s Meer oder ins bergige Hinterland. Mit der brennenden Sonne auf der Scheibe war es angenehm, immer mal wieder das Fenster zu öffnen. Draußen war es nämlich merklich kühler. Im Vorhinein überlegten wir noch, einen Abstecher in Savona einzulegen, aber da es schon spät genug war, fuhren wir lieber durch und passierten pünktlich zur Mittagszeit die Grenze zu Frankreich. Die grüne Umweltplakette für Frankreich hatten wir vorab noch zu Hause bestellt. Da sie jedoch nicht mehr rechtzeitig ankam, nahmen wir die schriftliche Bestätigung per Mail mit und legten die sichtbar hinter die Scheibe. Erst Wochen später trudelte das Original dann endlich zu Hause ein. Probleme hatten wir aber deshalb nirgendwo… Jedenfalls waren wir so entspannt, egal wo Google welche Route auswählte… Aber kaum in Frankreich angekommen, durften wir natürlich erst mal Peage bezahlen… War ja leider zu erwarten. Wir fuhren auch nur ein kleines Stück auf der Autobahn bis Google uns am imposanten Maybourne Riviera Hotel abbiegen ließ. Von hier hatte man eine unglaubliche Aussicht auf Monaco, kein Wunder das man dann solch eine Bonzen-Bettenburg errichtet. Scheinbar wollten hier einige anhalten, weswegen die französische Polizei schon dabei war, alles weiterzuscheuchen, was keine Berechtigung hat. Menno.

Ab jetzt schlängelte sich der weitere Weg nach Monaco diverse Serpentinen hinab. Anfangs noch etwas breiter, wurde es immer schmaler und schmaler. Ich wusste gar nicht wohin und habe vor lauter Schreck gar nicht daran gedacht, die GoPro anzumachen. Das ist echt ärgerlich, denn das Video wäre definitiv sehenswert gewesen. Ich kam so dermaßen ins Schwitzen obwohl ich nur auf dem Beifahrersitz kam. André meisterte das Ganze mal wieder mit Bravour und plötzlich ging es schon durch ein paar Tunnel und wir standen an der Schranke zum Parkplatz direkt am Yachthafen. Den Parkplatz des Abeilles hatten wir uns über Park4night ausgesucht. Blöd nur, dass inzwischen ein Wohnmobil-Verboten-Schild am Eingang hängt… Wir versuchten es mal optimistisch damit zu interpretieren, dass es ein Übernachtungsverbot symbolisiert. Außerdem standen hier schon etliche andere WoMos… Die Kreditkarte öffnete die Schranke und wir fanden ein ausreichend großes Plätzchen für unseren Juckel. Endlich konnte ich Durchatmen, wobei es schon jetzt beängstigend ist, wie hoch sich hier die Steinwände und Häuserwände empor ragen. An die Rückfahrt denke ich lieber nicht Achja, unterwegs wollte sich das Smartphone mit dem neuen Netz verbinden und mir fiel in letzter Sekunde ein, dass Monaco nicht im EU Roaming inbegriffen ist. Zum Glück konnten wir beide Handys noch fix in den Flugmodus versetzen. Sonst wäre es wieder unnötig teuer geworden.

Es war jetzt Mittagszeit und bis zum Abend wollten wir natürlich so viel wie möglich sehen… Am Stadion entlang ging es dann durch hochmoderne Häusergassen mit Parks in den Innenhöfen zum nächsten Hafen, dem Port de Fontvieille. Hier wurde schon sehr deutlich, wie viel Geld in Monaco liegt… Wer noch Zweifel hat, muss einfach mal ein wenig auf die Vorbeifahrenden Autos achten. Immerhin hatten wir von diesem Hafen auch gleich einen schönen Blick auf einen der wenigen naturbelassenen Hänge, wo oben der Place du Palais steht.

Bevor wir uns diesen aber anschauen wollten, sollte es erst zum berühmten Casino gehen. Wir wären nicht in Monaco, wenn es hier keine Rolltreppen gäbe, um die großen Höhenunterschiede zu überwinden. Alles wirkte hochmodern und top sauber. Außerdem strahlte die ganze Stadt eine entspannte Atmosphäre aus.
Wir schlenderten über ein paar Geocaches immer weiter an der Straße entlang und landeten schon bald auf dem berühmten Circuit. Zum Glück sind wir außerhalb des Rennens hier, sonst wäre an Entspannung wohl kaum zu denken. Aber irgendwie war hier dennoch was… Beim genaueren Betrachten checkten wir dann, dass dennoch ein Teil abgesperrt war und für einen relativ großen Rummel genutzt wurde. Eigentlich wollten wir diesen links liegen lassen, aber um ans Wasser mit den luxuriösen Yachten zu kommen, mussten wir einmal über das Gelände. An mehreren Eingängen wurden tatsächlich die Taschen kontrolliert, was bei André mit seiner kompletten Kameraausrüstung glücklicherweise keinerlei Probleme hervorzauberte. Ausgerechnet heute, an einem Samstag mussten wir natürlich hier sein… Selbst schuld… Wir schoben uns durch die Menge und suchten den erst möglichen Ausweg zum Wasser. Danach wurde es gleich wieder ruhiger und entspannter.

Ab hier konnten wir dann neben dem Bewundern der Yachten auch auf Wegweiser vertrauen, die den Fußweg ausschilderten. So kamen wir dann auch ganz automatisch mal wieder zu einem Fahrstuhl und sparten uns wieder ein paar Höhenmeter. Daran könnte ich mich tatsächlich gewöhnen!
Vor dem Casino posierten zig Leute mit ihren teuren Autos. Bei einigen konnte man schon an den Nummernschildern sehen, dass sie sich für etwas Besonderes halten… Aber es gab auch genug Schaulustige die sich um die Autos positionierten. Jeder wie er meint…

Im benachbarten Hotel ging es ebenfalls exklusiv zu. Man fuhr lediglich vor und der Page übernahm erst das Gepäck und fuhr dann artig das Auto weg… Hier muss man bestimmt nicht lange warten, um berühmte Persönlichkeiten zu sehen. Da wir aber von vielem keine Ahnung haben, würden wir sie dann eh nicht erkennen und so versuchten wir es erst gar nicht :-D. Ins Casino durften wir, gekleidet wie wir waren, eh nicht rein und so steuerten wir als nächstes eine Einkaufsstraße an. Ich sag mal so, sieht zwar nett aus, ist aber Nichts für den normalen Geldbeutel.

Wir nutzten die Zeit daher lieber um allmählich schon mal zurückzugehen und dem Fürstenpalast einen Besuch abzustatten. Ausgerechnet hier gab es dann tatsächlich weder eine Rolltreppe noch einen Fahrstuhl und wir mussten die altertümlichen Treppen ganz alleine bestreiten :-D. Zum Glück sind wir nicht gänzlich aus der Form und haben das trotz der Fahrradtour von gestern gut gemeistert ;-). Hier oben war es dann auch gleich wieder viel ruhiger. Eine besondere Persönlichkeit wurde gerade noch von zwei Begleitfahrzeugen eskortiert. Ansonsten hatten keine weiteren Autos die Berechtigung, hier zu fahren. Auf dem Vorplatz gab es einige wenige typische Souvenirläden. Wir nutzten die Gelegenheit noch einmal für einen Rundumblick. Hier waren wir schließlich schon weit über einem Großteil der Stadt. Die Hochhausbauten, die auf der anderen Seite in den Berg gehauen worden sind, sahen teils schon sehr nobel aus und nicht wenige hatten Infinity Pools… Zufällig erlebten wir noch den Wachwechsel, der mit einer kleinen Zeremonie gefeiert wurde.

Beim Blick auf die Uhr entschieden wir, dass es höchste Zeit wird, aus der Stadt rauszukommen und einen Schlafplatz zu suchen. Bis wir dann wieder unten und zurück bei Juckel waren, war es bereits 18:45 Uhr. Eine österreichische Familie wollte gerade mit dem Wohnmobil vom Platz fahren und scheiterte an der Schranke. Au weia… ob uns das gleich auch passiert? Ein französischer Wohnmobillist eilte zur Hilfe. Zur großen Überraschung muss man mit der gleichen Karte bezahlen, die man auch bei der Einfahrt gezeigt hat. Die Familie hat es wohl mit dem Smartphone gelöst und steckte nun fest. Der Franzose konnte aber deutsch und englisch und half beim Servicebutton mit Übersetzen… Als die Ausfahrt dann endlich frei war, versuchten auch wir unser Glück. Was soll ich sagen… auf Anhieb und problemlos. Manchmal wird es mir fast unheimlich :-D.
Jetzt hatte ich doch wieder glatt vergessen die GoPro zu positionieren. Ach, und wenn man sein Handy schon in den Flugmodus setzt, um sich nicht ins teure Netz einzuwählen, sollte man vorher vielleicht an Offlinekarten denken. Zum Glück hat unser Juckel ja ein eigenes Navi. Mit dessen Hilfe kamen wir dann halbwegs geschmeidig aus Monaco raus. Halbwegs geschmeidig? Naja, wenn die Straßen plötzlich so schmal werden, dass nur noch für ein Auto Platz ist und auf der linken Seite die Cafétische und auf der rechten Seite die Motorroller mit dicken Heckkoffern auf die Fahrbahn hinausragen, kann es schon mal echt eng werden. Dazu dann noch das Anfahren bei extremer Steigung und einer super engen Kurve, die nur mit mehrmaligem Rangieren bewältigt werden konnte… Hier hätte es sicher einen besseren Weg gegeben…
Da an der Küste das Freistehen nahezu überall verboten ist und wahrscheinlich auch regelmäßig kontrolliert wird, fuhren wir ein Stück zurück nach Roquebrune-Cap-Martin. Eigentlich hatten wir uns einen schönen Platz in den Bergen ausgesucht, aber dieser war leider schon vergeben. Etwas abseits hätten wir deutlich schief gestanden und direkt am benachbarten Grundstück kläffte ein bekloppter Hund wie verrückt. Aus Ermangelung an Alternativen fuhren wir nun einen Platz mitten im Herzen des kleinen Ortes an. Umgeben von hohen Mauern gab es oberhalb diverse Restaurantterrassen. Im letzten Tageslicht saßen überall noch Gäste. Wir versuchten uns möglichst unauffällig zu verhalten und kochten uns mal Frikadellen :-D.
Der Parkplatz füllte sich zwar immer noch ein wenig, aber so wirklich störend waren wir scheinbar nicht. Nach dem Essen machten wir dann noch einen kleinen Spaziergang auf die obere Ebene und hatten von hier einen tollen Blick auf`s Meer. Ein wenig konnten wir noch von der untergehenden Sonne erahnen. Mhh, wären wir mal früher hergekommen. In die andere Richtung konnte man nun das Lichtermeer Monaco entdecken.

Für uns war es nun mal wieder an der Zeit, abzuwaschen und zu duschen. Dieses Mal war ich mit dem Duschen aber unzufrieden. Wir hatten uns auf Empfehlung eines Blogs kurz vor dem Urlaub von Globetrotter schnelltrocknende Mikrofaserhandtücher gekauft, die sich anders als die von Decathlon deutlich kuscheliger anfühlen sollten. Ja, sie waren weicher, aber keinesfalls mit den schönen dicken Handtüchern zu Hause zu vergleichen… Was mich aber viel mehr ärgerte war, dass das blaue Handtuch irgendwie muffte während das grüne Handtuch ganz normal roch. Grund unbekannt… jedenfalls möchte man sich frischgeduscht nicht mit so einem muffigen Handtuch abtrocknen. Blöd!
Inzwischen leerte sich der Parkplatz und wir trauten uns noch einmal raus. Die Restaurantterrassen hatten alle ein schönes warmes Licht. Ein typisch südländisches Gefühl kam nun endlich auf. Zumal auch die Temperaturen am Abend deutlich angenehmer waren.

Nach ein paar Seiten im Buch ging es dann aber auch bald in den wohlverdienten Schlaf…